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Ziegen-Projekt lanciert

Joanna Stachowicz macht die Arbeit mit den Schwarzhalsziegen sichtlich Spass.
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Joanna Stachowicz macht die Arbeit mit den Schwarzhalsziegen sichtlich Spass.
Foto: RZ

Quelle: RZ 6

Die Biologin Joanna Stachowicz (32) will mit einem Projekt das Sozialverhalten von Ziegen im Laufstall näher untersuchen. Erste Ergebnisse sollen in einem halben Jahr vorliegen.

In dem Projekt geht es darum festzustellen, welche Bedeutung ein Laufhof für Ziegen hat. Es ist in drei Teile gegliedert. Zuerst wird die Qualität des Laufstalls und Laufhofs untersucht, dann wird das Klauenwachstum beobachtet und schliesslich soll das Sozialverhalten der Tiere unter die Lupe genommen werden. «Dadurch erhoffen wir uns Resultate, um den Landwirten Empfehlungen zur Gestaltung von Laufhöhen zu liefern», erklärt Stachowicz.

14 Betriebe unter der Lupe

Joanna Stachowicz ist in Hamburg aufgewachsen und arbeitet für das Zentrum für tiergerechte Haltung an der Forschungsanstalt Agroscope in Tänikon. «Als das Projekt ausgeschrieben wurde, habe ich mich beworben und den Zuschlag erhalten», erinnert sie sich. Auf elf Betrieben in der Schweiz, darunter dem Landwirtschaftszentrum Oberwallis (LZO) in Visp und drei Betrieben in Deutschland, untersucht sie zusammen mit ihrer Projekt-Betreuerin Nina Keil das Verhalten von Ziegen. «In einem ersten Schritt haben wir die Laufställe und die angrenzenden Laufhöfe der Ziegen genauer untersucht», so Stachowicz. Dabei wurden die Platzverhältnisse, die Anzahl und Breite der Eingangs-, beziehungsweise Ausgangstüren zum Laufhof und die Einrichtung genauer unter die Lupe genommen. «Wichtig war es uns aufzuzeigen, was der Betrieb für Stalleinrichtungen hat und wie diese von den Ziegen genutzt werden. Vor allem was die Nutzung von Futterraufe, Windschutz, Tränke oder Kratzbürste im Laufhof angeht.»

Klauenabrieb festhalten

In einem zweiten Teil der Projektarbeit wird zurzeit das Klauenwachstum der Tiere beobachtet. «Die Ziegen sind eigentlich gebirgsgängig und bewegen sich auf hartem Boden. Dadurch werden die Klauen natürlich abgenutzt. Wenn die Tiere aber vorwiegend im Stall auf weichem Boden gehalten werden, überwachsen die Klauen», stellt Stachowicz fest. Dreimal pro Woche läuft sie darum mit den Ziegen im LZO eine bestimmte Strecke auf hartem Boden ab. «Dadurch können wir feststellen, ob sich die Klauen besser abnutzen. Im besten Fall müssen die Halter dann weniger Zeit aufwenden, um den Tieren die Klauen zu schneiden.»

Aktivität der Tiere untersuchen

Mit Videoüberwachung, einer Wetter­station und regelmässigen Verhaltensbeobachtungen wird das Projekt überwacht. «Wir erhoffen uns dadurch genaue Daten über das Sozialverhalten und die Aktivität der Tiere», erklärt ­Stachowicz. Mit ersten Ergebnissen kann in einem halben Jahr gerechnet werden. Im Februar 2016 soll dann der dritte Teil des Projekts in Angriff genommen werden. Dann sollen Möglichkeiten untersucht werden, die die Nutzung von Laufhöhen steigern und den Klauenbetrieb fördern können.

Walter Bellwald

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Kommentare

  • Carlo Müller - 73

    Tja liebe Scharlui, nicht alle haben das Zeugs wissenschaftliche Studien zu verstehen. Ein trottelhaftes und zickiges Zerreden ist einfacher

    • Scharlui - 21

      Ich Trottel beherrsche, Carlo Müller, aber eben beides - sowohl das zickige Zerreden als auch das Studien Zerpflücken.
      Was mach ich jetzt bloss?

  • Bernd - 68

    Habe mich schon gewundert - so ein hübsches Gesicht?
    OK, sie kommt aus Hamburg...

    • Scharlui - 48

      Ich mach mal lieber keinen Gentest - war vor 20/30 Jahern oft in Hamburg :-D

  • Louise Kammermann - 822

    Diese und ähnliche Projekte sind wegweisend für unsere Zukunft. Die Gefahr ist nur dass störende aber wissenschaftlich fundierte Resultate von der SVP getragenen Bauernlobby mit fadenscheinigen Argumenten zugrunde geredet werden, ich denke zum Beispiel an die Kuhglockenstudie. Also viel Glück bei der Forschung

    • Scharlui - 69

      Bemühe bitte mal Deine Birne, Gute Louise
      Die unsinnige, blöde und nicht mal verifizierte Kuhglockenstudie, die nur Wasser auf die Mühlen jener versimpelten Städter ist, die am liebsten während ihrer Bergferien nicht nur die Kuhglocken, sondern gleich auch mit die Eingeborenenen aus dem Umkreis ihres Chalets verbannt haben möchten, hat mit dieser Verhaltensstudie rein gar nichts zu tun. Und wenn du jetzt meinst , ich sei ein SVP-Trottel - WEIT GEFEHLT

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