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Wie sicher ist dieser Schulweg?

Baustelle. Hier hindurch führt der Schulweg der Primarschüler und Kindergärtner.
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Baustelle. Hier hindurch führt der Schulweg der Primarschüler und Kindergärtner.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Der Schulweg als Hindernisslauf. Verschiedene Baustellen verunsichern manch ein Kind auf dem Weg in die Schule. Kürzlich kam es gar zu einem Verkehrsunfall.

Es geschieht am helllichten Tag mitten im Dorf. Ein Kindergärtner wird von einem Auto angefahren und muss ins Spital gebracht werden. Ein Mitgrund: Die zahlreichen Baustellen, die zurzeit im Dorf Gampel liegen. Ist die Sicherheit für die Schüler überhaupt noch gewährleistet? «Ja», heisst es auf Anfrage­ bei der Gemeinde. Man komme der rechtlichen Verpflichtung nach. Damit spricht die Gemeinde die getätigte Verkehrsschulung zu Beginn des Schuljahres an sowie die Schulungen der Polizei, an denen die Schule sich jeweils beteilige.

Eltern sind mitverantwortlich

Massnahmen wurden nach dem Unfall keine getroffen. Die Gemeinde bedauert den Vorfall, weist jedoch darauf hin, dass auch weitere Massnahmen einen Unfall (allenfalls eingeführte Patrouillen) nicht verhindert hätten­. Chantal Forno, Schuldirektorin in Gampel, erinnert auch an die Verantwortung der Eltern: «Was auf dem Schulweg passiert, liegt auch im Aufgabenbereich der Eltern.» Auch die Gemeinde hat die Eltern darauf aufmerksam gemacht, die Schüler während dieser temporären Baustelle auf dem Schulweg zu begleiten. Ist Forno als Schuldirektorin und die Primarschule sowie der Kindergarten Gampel befreit­ von der Organisation des Schülertransportes? Nein. RZ-Recherchen und Kontakte zu anderen Schuldirektoren zeigen­ auf: Die Schule hat bürgernahe Aufgaben zu tätigen. Ein Schuldirektor ist mitverantwortlich für den Schülertransport. Hinzu kommt die moralische Verpflichtung. Forno: «Natürlich ist es uns nicht egal, was vor oder nach der Schule passiert, doch die Einführung eines Schülerverkehrsdienstes – wie es die Mutter des angefahrenen Kindes verlangt hatte – ist in Gampel leider nicht möglich.» Dabei wäre genau ein solcher Schülerverkehrsdienst, wie ihn die Nachbargemeinde Steg-Hohtenn eingeführt hat, derzeit sinnvoll. Zahlreiche temporäre Baustellen erschweren den Schulweg bis Ende 2015. Forno: «Einerseits erfüllt unsere Schule nicht die benötigte Schülerzahl (mindestens 15 Schulkinder), um einen solchen Dienst anzubieten, andererseits überqueren in Steg-Hohtenn die Schüler eine Hauptstrasse, weshalb ein solcher Dienst Sinn macht.» In Gampel seien es drei bis vier Strassen ohne Fussgängerstreifen. Immerhin: Einzelne Lehrpersonen holen die Kinder nun von der Bushaltestelle ab und führen sie in die Schule. «Die machen das freiwillig», betont Forno.

Einführung einer 30-er Zone geplant

Neben einzelnen Eltern von Kindergärtnern in Gampel gibt es auch Eltern in Niedergampel, welche die Sicherheit der Schüler auf dem Schulweg hinterfragen. Ihr Vorwurf: Bei der Haltstelle «Burketen» ist die Sicherheit derzeit nicht gewährleistet. Da die Haltestelle jedoch an der Kantonsstrasse steht, ist der Kanton für die Sicherheitsvorkehrungen zuständig. Obwohl kein Zeitplan definiert ist, soll bei der Posthaltestelle «Burketen» ein Trottoir realisiert werden. Losgelöst vom Verkehrsunfall, der sich im April in Gampel ereignet hat, plant die Gemeinde seit Herbst 2014 die Einführung einer 30er-Zone. Gemeindeschreiber Marco Volken: «In den Wohnzonen wollen wir künftig den Verkehr beruhigen und die Wohnqualität fördern, deshalb planen wir die Einführung einer 30er-Zone – vorerst im Dorf Gampel.»

Simon Kalbermatten

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