Erbschaftssteuer | Oberwalliser Komitee «Ja zur Erbschaftssteuerreform» erklärt seine Sicht
«Erbschaftssteuer ist fair und liberal»
Am Dienstagnachmittag haben die Vertreter des Oberwalliser Komitees «JA zur Erbschaftssteuerreform» ihre Argumente dargelegt. Durch die Steuer würden, so das Komitee, die Einkommen entlastet und zugleich die AHV gestärkt.
Mit der Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV», die am 14. Juni zur Abstimmung kommt, soll die Erbschaftssteuer schweizweit vereinheitlicht werden. «Neu soll eine im internationalen Vergleich moderate Steuer von 20 Prozent auf grossen Vermögen von über zwei Millionen für mehr Ausgleich sorgen. Von den geschätzten Erträgen sollen zwei Milliarden in die AHV fliessen, eine Milliarde geht an die Kantone», schreibt das Komitee in einer Medienmitteilung.
«Die reichsten zwei Prozent besitzen gleich viel wie wir alle zusammen. Und diese Vermögenskonzentration nimmt ständig zu, weil in den letzten Jahrzehnten die Kapitaleinkünfte der Reichen immer weniger, Arbeit und Konsum aber immer mehr belastet wurden. Und weil die Superreichen ihr Vermögen steuerfrei den Nachkommen vererben», heisst es weiter. Das sei ungerecht, unsozial und schade dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und nicht zuletzt der Wirtschaft.
AHV: 1'000 Franken pro Jahr und Versicherten
Eine Erbschaftssteuer sei keine revolutionäre Idee. Sie gehöre zum Erfolgsmodell Schweiz und habe bis vor 15 Jahren in allen Kantonen ausser Schwyz dafür gesorgt, dass die ungleiche Vermögensverteilung ausgeglichen wurde. «Sie ist fair und liberal: Denn wenn Löhne, AHV und andere Einkommen besteuert werden, soll auch Steuern bezahlen, wer ohne eigenes Zutun Millionen- oder gar Milliardenvermögen erbt.» Auch mit der neuen Steuer könne ein Ehepaar beispielsweise ein Einfamilienhaus bis zum Wert von 4 Millionen Franken noch steuerfrei vererben.
Die zusätzlichen Mittel für die AHV würden, erklären die Befürworter, etwa 0,7 MWSt-Prozenten oder 1’000 Franken pro Jahr und Versicherten entsprechen. Ausserdem seien 99 Prozent der KMU nicht von der Erbschaftssteuer betroffen, da Familienunternehmen und KMU bis zu einem Freibetrag, zum Beispiel in der Höhe von 50 Millionen Franken, steuerbefreit seien. Dasselbe gelte auch für Landwirtschaftsbetriebe, welche nicht unter die Erbschaftssteuer fallen würden.
pd / pmo
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Kommentare
Hindermann - ↑7↓4
Ich bin gegen die Erbschaftssteuer. Es kann nicht sein, dass wir Wohlhabende immer für die Armen und den Mittelstand zahlen müssen. Die sollen sich ihr Geld selber verdienen.
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Felix Z. - ↑7↓1
Bin ich hier der einzige der nicht Millionär ist?
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Ueli - ↑16↓3
Schon spannend, dass ein Haufen Sozialisten, für die “liberal“ ansonsten wahrscheinlich ein Schimpfwort ist, nun ausgerechnet damit für ihre Leichenfledderei werben.
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schorsch - ↑15↓6
für die erbschaftssteuer kann nur jemand sein, dessen eltern nichts auf die seite gelegt haben und der nun auf die anderen neidisch ist...
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L.G. - ↑10↓12
@schorsch Schön für Sie, wenn Sie Millionär sind. Dann haben Sie ja genügend für sich um auch andere Menschen zu unterstützen, die an der Armutsgrenze leben. Meine Eltern hatten beide eine Vollzeitstelle. Mein Vater hat bis zu seinem Tod geschuftet, meine Mutter hat gearbeitet bis sie 69 war. Sie haben gespart und haben sich ein Haus in der Stadt geleistet. Wenn meine Mutter stirbt, kommen auch bei einem Hausverkauf keine 2 Mio zu Stande. Also trotz "zur Seite legen", werden viele Leute niemals 2 Mio erben.